Mistel Therapie
Siehe auch Blutdruckmessung.
Die Mistel-Therapie gehört in den Bereich der Immun-Modulation (s.a. Infoblatt "Immun-Modulation"). Sie wird eingesetzt zum Aufbau sowie zur Stärkung und Regeneration des Immunsystems vor, während und nach einer Krebstherapie mit Chemotherapie, Bestrahlung und/oder Operation. Damit erreicht man eine Verbesserung der Lebensqualität und in seltenen Fällen einen Wachstumsstillstand oder gar den Tumorrückgang. Misteln (Viscum album) wachsen als Schmarotzerpflanzen an verschiedenen Bäumen. Schon bei den alten Kelten besaß die Mistel hohe Verehrung und magische Bedeutung. Dies berichtet der Naturforscher C. Plinius Secundus der Ältere (ca 24 - 79 n.Chr.), der als Befehlshaber der römischen Flotte zu Misenum beim Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 ums Leben kam, in einem der 37 Bücher seiner Naturalis historiae: Ein Trank aus dem Mistelzweig, die auf Eichen gefunden und von den keltischen Druiden zu einer ganz bestimmten Zeit nur mit einer goldenen Sichel geschnitten werden durfte, konnte demnach unfruchtbare Tiere wieder fruchtbar machen und wurde sogar als Gegenmittel bei Vergiftungen eingesetzt.Nach heutigem Stand der Wissenschaft müssen Mistelextrakte als natürliche Vielstoffgemische angesehen werden. Neben Mistellektinen und ihren Bruchstücken finden sich auch Viscotoxine, Oligo- und Polysaccharide, Aminosäuren und Flavonoide. Mistellektine, Viscotoxine, Polysaccharide und Oligosaccharide wirken u.a. auf die B- und T-Zellen, Granulozyten, Monozyten und Makrophagen des Immunsystems und haben einen DNA-stabilisierenden Effekt.Injiziert werden Extrakte aus Mistelzweigen unterschiedlicher Wirtsbäume nach Erfahrungswerten und in verschiedenen Konzentrationen je nach Grunderkrankung und individueller Reaktion des Patienten. Die Therapie mit Mistelextrakten wirkt durch Hemmung des bösartigen Zellwachstums ohne Beeinträchtigung gesunden Gewebes, Steigerung der körpereigenen Abwehr- und Ordnungskräfte (Immun-Modulation), Anregung der Wärmeregulation, Linderung tumorbedingter Schmerzen und Hebung von Allgemeinbefinden und Leistungsfähigkeit, auch unabhängig von der lokalen Tumorsituation. Diese Therapie wird angewandt gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis (nach Rudolf Steiner) zur Anregung von Form- und Integrationskräften zur Auflösung und Wiedereingliederung verselbständigter Wachstumsprozesse, z.B. bei bösartigen und gutartigen Geschwulstkrankheiten, bösartigen Erkrankungen und begleitenden Störungen der blutbildenden Organe, Anregung der Knochenmarkstätigkeit, Vorbeugung gegen Geschwulstrezidiven und definierten Präkanzerosen. Manche Kassen übernehmen auf Kulanzbasis eine Mistelkur bei Tumorerkankungen.
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